Die Welt ist voll Musik…

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…man muss ihr nur den Raum geben. (Heidi Maria, Artinger)

Auch meine Welt ist voll Musik, schön, hingebungsvoll, leidenschaftlich, aber auch leidvoll. Sie ist eine Welt, welche mich des Öfteren zwang, beim Ausleben meiner Liebe zur Musik Hürden, Rückschläge, sowie schmerzhafte Erkenntnisse hinnehmen zu müssen. Doch da bin ich sicherlich nicht die Einzige.

Denn:

Das Leben ist wie ein Buch, jeden Tag schreiben wir eine neue Seite.

Da die Musik von Kindesbeinen an zu meinem Leben gehört, macht sie tatsächlich einen großen Teil der Geschichte in „meinem“ Buch aus. Wie die meisten Menschen, die sich für Musik interessieren – ob Kind oder Erwachsener – wünscht man sich doch eigentlich nur, man möge bald ein Instrument seiner Wahl spielen können und Freude daran haben, und wenn möglich, auch noch anderen Menschen damit Freude bereiten. Dies traf auch auf mich zu. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht.

Tatsächlich könnte ich euch seitenweise über meine falsche Herangehensweise des Erlernens meiner Instrumente berichten. Über meine Ablehnung zu den Musiknoten und der Musiklehre (Theorie ist so gar nicht meins 🙂 ), die Musikstücke, die ich zu lernen hatte (überwiegend klassische Stücke – auch nicht wirklich mein Favoriten-Genre) und das Spielen nach Notenblatt ( ich hatte es gehasst ) , das Lampenfieber vor und während den Auftritten, das mich oftmals nicht nur zum Schwitzen brachte, sondern auch teilweise zu „Blackouts“ führte. Doch vermutlich haben einige von euch ähnliche Situationen erlebt.

Eigene Erwartungen zu hoch gesetzt – keine Geduld

Bei all den oben genannten „Stolpersteinen“, die ich in der Vergangenheit erlebte, während ich meine musikalische Leidenschaft auslebte, gibt es einen Punkt, der mir erst jetzt bewusst wurde und der eigentlich mein bisher größtes Hindernis war. Ich bin ein Mensch, der bei all meiner verträumten Art und Weise trotzdem zum Perfektionismus neigt, dadurch die Erwartungen zu hoch setzt und Geduld … Bitte, was ist das??

So geschehen auch in den vergangenen vier Jahren. Endlich war ich so weit, dass ich meine Klavierstücke mit noch mehr Enthusiasmus, Leidenschaft und Freude spielen konnte. Ich spielte sie nicht mehr nach dem Notenblatt, sondern lernte sie auswendig, somit konnte ich mich ganz der Melodie hingeben und musste kein vermaledeites Notenblatt mehr umblättern. Jedoch übte ich jedes einzelne Musikstück mit dem Ziel ein, schnellstmöglich, mit dementsprechend hohen Erwartungen meine Freundin musikalisch begleiten zu können, und natürlich wurde ich sehr ungeduldig, wenn es das Einüben dann erneut etwas länger dauerte. Was natürlich zur Folge hatte, dass das Spielen vor Publikum stets mit Stress und Lampenfieber verbunden war. Aufgrund meines selbst auferlegten Druckes, hatte ich stets das Gefühl, nicht gut genug geübt zu haben, und eine große Unsicherheit machte sich breit.

Trotzdem ging ich noch einen Schritt weiter.
Es war nun an der Zeit, dass ich ein zweites Instrument dazulernen wollte, mit dem Ziel, meine Freundin mit ebendiesem Instrument an ihren Märchen- und Geschichtenabenden musikalisch zu begleiten. Dies war ein großer Traum von mir. Somit besorgte ich mir mein Trauminstrument, die Geige (Leihinstrument) und nahm an einer Online-Schulung teil. Die Geige war neben dem Klavier immer schon ein Instrument, welches mich fesselte und nie mehr losließ. Insbesondere, seit ich die Violinisten David Garret, Lindsay Sterling und Haley Richardson (eine Violinistin aus „Riverdance“) gesehen habe.

Doch auch hier setzte ich meine eigenen Erwartungen viel zu hoch an, hatte keine Geduld, wollte schnellstens ein Stück spielen können, denn ich hatte den Wunsch, meine Freundin an ihren Abenden baldmöglichst mit der Geige begleiten zu können.

Die Konsequenz daraus spürte ich alsbald. Denn meine Finger an der Bogenhand verkrampften sich immer häufiger. Nach gut drei Monaten gab ich die Leih-Geige zurück und kündigte den Onlinekurs. Es machte mich sehr traurig. Lange vermutete ich, dass diese Verkrampfungen ein Symptom meines Muskelrheumas wären. Es ist immer leichter, die Schuld für sein Versagen bei jemandem anderen, bzw. „etwas“ anderem zu suchen.

Doch erst vor ein paar Monaten wurde mir plötzlich klar, dass vielmehr mein selbst auferlegter Druck, meine zu hoch gelegten Erwartungen und meine Ungeduld die Ursache hierfür sind. Und der Umstand, dass man „Die Königin der Instrumente“ so wie die Geige gerne genannt wird, in einem Präsenzunterricht besser zu erlernen ist, als über einen Online-Kurs, da sie nun mal als ein schwer zu erlernendes Instrument gilt. Denn eine falsche Haltung der Geige, und der Bogenhand trägt gerne zu Schmerzen und Verkrampfungen bei.

Es ist nie zu spät!

Erst recht nicht für einen weiteren Versuch, Geigenspielen zu lernen. Und was soll ich euch sagen, dieses Mal bin ich mir sicher, dass ich es schaffe! Und noch etwas! Dieses Mal bin ich geduldig, ich schraube meine Erwartungen ganz gewaltig hinunter. Ich gebe mir die Zeit, die ich benötige, und dann wird es auch richtig gut, auch wenn es über ein Jahr dauern sollte.

Pausieren mit neuen Klavier-Solostücken

Dies bedeutet allerdings auch, dass ich den Fokus auf das Erlernen der Geigenmusik legen, und erst mal keine neuen Klavier-Solostück einüben werde. Bin ich dann irgendwann so weit, übe ich zu meinen jeweiligen Violinstücken das jeweils passende Klavierstück mit ein und generiere daraus wieder mit Bildern weitere Musik-Videos.

Nach wie vor ist es mein Traum, mit Musik und Bildern Musikvideos zu generieren, welche die Menschen kurzweilig in eine andere, schöne und harmonische Welt entführen mögen.

Denn, die Musik ist die Sprache der Seele. Bilder vermitteln Informationen und Emotionen. Gemeinsam wirken sie besonders stark und gehen in die Tiefe.

Es sind Musikvideos, die eine Botschaft übermitteln, sie alle haben ihre eigene Geschichte und in der Summe generieren sie ein Buch über das Leben.